Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag lud die Realschule plus in Hauenstein zur Aufführung des Musicals „Schach 2.0“ von Andreas Schmittberger in die Wasgauhalle. Das durchaus kritische Stück nach Motiven aus Büchners Bühnenstück „Leonce und Lena“ geht kritisch mit dem Erwachsenwerden und dem Kampf um Unabhängigkeit vom eigenen Elternhaus um. Das, was zunächst als friedliches Mieinander erscheint, wird auf die Probe gestellt, wenn die Ziele der Eltern die Bedürfnisse der Kinder außer Acht lassen. Sehr schnell entwickelt sich dann ein Kampf um Macht und die eigenen Interessen. Sozialkritisch wirft das Stück auch Fragen danach auf, wie sehr man im materiellen Luxus verhaftet ist und wie viel Selbstbestimmung man bereit ist, aufzugeben, bevor man zur Initiative schreitet. Allerdings werden einfache Antworten nach dem Muster schwarz oder weiß, gut oder böse auch in der Welt der konkurrierenden Schach-Königreiche nicht gegeben. 

Der durchaus nicht leichten, aber jugendgerecht aufgearbeiteten Thematik stellten sich die drei Arbeitsgemeinschaften Chor, Tanz und Theater der Wasgauschule. Jede der drei AGs bereitete in langer Vorarbeit ihren Teil am großen Musical vor. Dabei wurde sowohl Wert darauf gelegt, die Begeisterung der Schüler an dem jeweiligen künstlerischen Bereich zu fördern, als auch besonderen Talenten die Möglichkeit zu geben, ihr Können zu präsentieren.  Auf der Bühne verschmolzen nun die drei eigenständigen Arbeitsgruppen zu einem harmonischen Gesamtbild, bei dem sich Gesang, Theater und Tanz ergänzten.

Die Theater AG, von Fr. Eichenlaub und Fr. Stegner geleitet, stellte die Handlung des Stückes dar, in der die Prinzessin der weißen Schachmannschaft, gespielt von Jule Rudorf (9b) mit Prinz Zero, gespielt von Max Cornet (9b) verheiratet werden soll, um das Gleichgewicht zwischen den verfeindeten Eltern herzustellen. Die durchaus dominante weiße Königin, gespielt von Nele Isufi (7a) und der eher devote weiße König, gespielt von Joshua Ehrhart (8b), haben nicht mit der Reaktion ihrer Kinder gerechnet, die ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen und der Geschichte einen ungeahnten Verlauf geben. 

Durch den Chor der Wasgauschule Hauenstein wurde die Handlung gesanglich untermalt und begleitet. Das gesangliche Können verlieh dem Musical die Stimmung, die jede Szene erforderte. Dabei war nicht nur der gesamte Chor aus Schülerinnen der 5., 6. und 7. Klassen hervorzuheben, die unter der Leitung von Fr. Völz mit Unterstützung von Fr. Kling ihr Bestes gaben, sondern auch Solistinnen wie Milena Keller aus der Klasse 5b, die über weite Teile des Musicals auf der Bühne ihren Platz hatte und damit Chor, Tanz und Theater verband. 

Die Lieder des Chores wurden tänzerisch umgesetzt von den Schülerinnen der Tanz AG. Unter der Leitung von Fr. Reisdorf interpretierten die Tänzerinnen der 5. bis 9. Klassen gekonnt mit ihren Bewegungen die Texte des Chors. Mit Schleiern, Speeren, Fächern, Hüten, Stöcken, Leuchtkugeln und vielen anderen Accessoires gelang es den Tänzerinnen, dem Gesang einen Körper zu geben und die Stimmung zu untermalen. 

Das hervorragende Bühnenbild, das dem Musical ein passendes Ambiente verlieh, wurde von Schülern der Wahlpflichtfachgruppe „Technik und Natur“ unter der Leitung von Hr. Schmidt und Hr. Pfeifer erstellt.

Am Ende der Vorstellungen konnte die Schulgemeinschaft der Realschule plus „Wasgauschule“ Hauenstein stolz auf ein gemeinsames Projekt zurückblicken, das aus den Bestleistungen jedes Einzelnen ein Ergebnis erbrachte, das weitaus mehr war, als die Summe seiner Teile und nach all der anstrengenden Vorbereitung Mut und Lust auf das nächste gemeinsame Projekt macht.

Herzlichen Dank sagen wir der R+V Bank Dahn für die großzügige Unterstützung.